Kurfürstliche Küche

Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte Safran neben Ingwer, Pfeffer, Nelken und Muskat zu den exotischen Gewürzen, die zum Teil in großen Mengen in der kurfürstlich-sächsischen Küche verwendet wurde. Besonders an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert war Safran bei der Speisezubereitung ein extrem teures aber sehr begehrtes Gewürz, das bei der Zubereitung von Fleisch, Fisch, Gemüse, Mehlspeisen und süßen Speisen benötigt wurde. In kaum vorstellbaren Mengen kauften die Küchenschreiber exotische Gewürze ein. 1471 standen in dem kurfürstlichen Küchbuch allein 40 Pfd. Safran, hinzu kamen 100 Pfd. Pfeffer, 140 Pfd. Ingwer, 8 Pfd. Zimt, 60 Pfd. Zucker und 40 Pfd. Nelken. Dass dies keine Ausnahme war, zeigt auch das Küchbuch von 1478. In diesem Jahr wurden für die kurfürstliche Hofküche im Altenburger Schloß 100 Pfd. Pfeffer, 120 Pfd. Ingwer, 50 Pfd. Nelken, 109 Pfd. Zucker und 30 Pfd. Safran angekauft. Teilweise stammte der Safran von Händlern in Leipzig und sogar aus der Bergstadt Freiberg.

Text: Dr. Hans-Joachim Kessler