Die verurteilte Händlerin

Der Altenburger Markt war der Safran- Handelsplatz. In den Häusern rings um den Markt lebten Krämer die mit Safran handelten, aber auch ausgewiesene Safran- Händler und Safran-Gärtner. Neben Safran – gestoßen und ungestoßen - verkauften die Krämer auch Nelken, Ingwer, Muscat und Muscatblüten, Pfeffer, Kümmel, Mandeln und Weihrauch. Die vielfältigen exotischen Gewürze deuten auf eine abwechslungsreiche Küche hin, bei der Safran zur Zubereitung der verschiedenartigsten Speisen diente. Dabei spielte nicht nur der Geschmack eine Rolle. Durch Safran gefärbte Gerichte waren auch immer Ausdruck eines gewissen Wohlstandes. Safran wurde in Lot gewogen, das sind 16 gr.. Ein Pfund Safran –nach damaligem Maß 400 gr. - kostete 2 Gulden, 16 gr. Ein Gulden entsprach einem sehr guten Wochenverdienst eines Altenburger Handwerkers. Der Safran-Handel wurde von der Stadt kontrolliert, vor allem, dass die beim Handel verwendeten Gewichte stimmten. Eine Zwickauerin und ein Altenburger wurden wegen falscher Gewichte zu hohen Geldstrafen verurteilt.

Text: Dr. Hans-Joachim Kessler