Der kurfürstliche Küchengarten

Quer durch den heutigen Schlosspark teilt eine deutlich ausgeprägte Rinne das Gelände. Angeblich diente der sogenannte Hussitengraben der Verteidigung des Schlosses als 1430 die Hussiten Altenburg kurzzeitig belagerten. Das Grabenprofil lässt erkennen, dass der Geländeeinschnitt kaum zu Verteidigungszwecken geschaffen wurde. Die Errosionsrinne in dem mächtigen Lösboden ist natürlichen Ursprungs, sie lässt im oberen Bereich jedoch die Ausdehnung des ehemaligen Küchengarten erkennen. Zwischen dem Teehaus und dem ehemaligen Marstall die Strukturen des alten Wirtschaftsgartens noch teilweise zu erkennen. Der Garten diente der Versorgung der Küche des kurfürstlichen Residenzschlosses mit frischen Küchenkräutern und Gemüse. Neben Kräutern wie Kresse, und Petersilie wurden im Küchengarten Knoblauch, Rettich, Meerrettich, Zwiebeln und Salat angebaut. Auch gibt es Hinweise auf Safranbeete, jedoch sind diese vergleichsweise gering zu den Safrangärten, die ausschließlich dem Anbau der Gewürzpflanzen dienten.

Text: Dr. Hans-Joachim Kessler