Heerfahrtswagen mit Luxusküche
Eine Weltneuheit, auf der internationalen Waffenmesse wird ein Panzer ausgestellt, der bisher nicht dagewesenes bei der Militärtechnik zeigt. Der Luxuspanzer stammt aus Thüringen, aus Altenburg. Das Unglaubliche: neben der Munition, Granaten, Geschosswerfermunition und MG-Munition ist im Turm des Panzers auch eine Bordküche untergebracht. In einem größeren Kasten sind Kaviar, Krebsfleisch in Dosen, geräucherter Lachs und Kräutérbutter zu finden. So oder ähnlich könnte ein Vergleich aussehen mit dem Heerfahrtswagen, den die Stadt Altenburg vor über 500 im Kriegsfall für den sächsischen Kurfürsten zu stellen hatte. Der Streitwagen war nach dem Vorbild hussitischer Kampfwagen mit einem kleinen Geschütz, Pulverfässern, Kugeln, Kriegsarmbrüsten, Armbrustbolzen und anderem Militärgerät ausgestattet. Die Heerfahrstwagen waren, geschickt eingesetzt eine gefürchtete Waffe. Und was hat derlei mit Safran zu tun? Der Wagen dürfte nicht in Altenburg gebaut und ausgerüstet sein, wenn auf ihm nicht auch Safran zu finden wäre. Denn zur Ausstattung des Kriegsgerätes gehörte auch Proviant und dazu auch neben Butter und Käse auch ein Pfund Pfeffer und fast ein Viertel Pfund Safran. Nachzulesen ist dies in den Archivalien des Stadtarchives Altenburg. Unklar ist allerdings, ob damit auch Spießkuchen mit viel Safran zubereitet wurde, der heute etwas anders als Stockbrot bekannt ist. Dieser Spießkuchen ist ein altes Landsknechtsrezept aus Thüringen, das recht einfach zuzubereiten ist.
Text: Dr. Hans-Joachim Kessler